Bildmaterial gesucht! – Festnahme während der Besetzung der Wrangelstr. 77

Während der Mietenwahnsinndemo am 06.04. wurde der ehemalige Gemüseladen Bizim Bakkal in der Wrangelstr. 77 besetzt. Um 16.40 wurde eine Person (Mann mit Glatze und blauem T-shirt) brutal festgenommen. Um die Person im Falle folgender Repression zu unterstützen, suchen wir Foto- und Videomaterial von der Situation. Wer hat Aufnahmen von dem Bullenangriff Falkensteinstraße Richtung Wrangel 77 von 16.35 bis 16.45?

Solltet ihr Material haben, dann lasst es dem EA zukommen.

EMAIL: ea-berlin@riseup.net (Bitte das Material nur verschlüsselt schicken, falls nicht möglich, trotzdem melden, wir finden einen Weg)

SPRECHSTUNDE: Dienstags 20-21 Uhr Gneisenaustraße 2a, 2. Hinterhof rechts, 1. OG rechts

Hausdurchsuchung und Öffentlichkeitsfahndung – #besetzen kritisiert das Vorgehen der Polizei

Pressemitteilung vom 27. Mai 2019 (auch verfügbar als PDF)

Email: besetzen@riseup.net
Blog: besetzen.noblogs.org
Twitter: @besetzenberlin

Im Anschluss an die Besetzung eines ehemaligen Gemüseladens in der Wrangelstr. 77 durch Aktivist*innen aus dem Umfeld von #besetzen, reagierte die Polizei in der vergangenen Woche mit einer äußerst brutalen Hausdurchsuchung und einer Öffentlichkeitsfahndung. Dieses Vorgehen reiht sich ein in den Versuch der Polizei, die von vielen Berliner*innen unterstützte Besetzung zu kriminalisieren und delegitimieren.

Ohne vorher zu klingeln, stürmte das MEK (Mobiles Einsatzkommando) mit gezogenen Waffen die Wohnung eines 17-Jährigen und seiner Familie. Grund dafür ist der frei erfundene Vorwurf eines Messerangriffes vor dem besetzten Laden. Gleichzeitig begann die Polizei mit einer Öffentlichkeitsfahndung nach einer Person, die zu diesem angeblichen Angriff angestiftet haben soll. Das Vorgehen erinnert in geringerem Ausmaß an die Strategie der Polizei im Anschluss an die Proteste gegen den G20-Gipfel, den vielfach kritisierten mehrtägigen Einsatz in Hamburg durch die Kriminalisierung von Protestierenden zu rechtfertigen.

Bereits in der ersten Pressemitteilung der Polizei vom 7. April 2019 zur Besetzung in der Wrangelstraße erfand die Polizei ein Bedrohungsszenario für die sich im Laden aufhaltenden Zivilpolizist*innen. Zum von der Polizei angegebenen Zeitpunkt hielten sich auch drei Besetzer*innen im Laden auf. Sie konnten zu keiner Zeit feststellen, dass die anwesenden Polizist*innen beunruhigt waren oder Anstalten machten, sich zu verbarrikadieren, wie die Pressemitteilung behauptet (siehe auch unsere PM vom 8. April 2019).

Pressersprecher*in Kim Schmitz: „Alle diese Vorfälle zeigen, dass Lügen eine zentrale Methode der polizeilichen Arbeit sind. Sie nutzen diese strategisch, um Menschen mit überzogener Strafverfolgung einzuschüchtern und stadtpolitischem Protest die Legitimität abzusprechen.“

Immer wieder kommt es dazu, dass einige Journalist*innen die Pressemitteilungen der Polizei unhinterfragt übernehmen und Zeitungen und andere Medien Öffentlichkeitsfahndungen unterstützen.

Jean Nowak von #besetzen dazu: „Die Pressestelle der Polizei ist keine neutrale Instanz sondern ein politischer Akteur mit eigenen Interessen. Qualitätsjournalismus sollte diese Tatsache anerkennen und Pressemitteilungen der Polizei nicht unkritisch als objektiv betrachten.“

Die Besetzer*innen kündigen an, sich nicht von dem Vorgehen der Polizei einschüchtern zu lassen und die Betroffenen zu unterstützen.

 


Ihr seid ebenfalls von Repressionen betroffen? Dann meldet euch bei uns unter besetzen@riseup.net. Unseren PGP-Key für verschlüsselte Kommunikation findet ihr hier. Einige Grundlegende Tipps zum Umgang mit Strafbefehlen und staatlicher Repression haben wir hier für euch zusammengefasst.

Es ist außerdem nicht auszuschließen, dass es noch zu weiteren Hausdurchsuchungen kommen wird. Informationen zu Hausdurchsuchungen findet ihr auch auf der Seite der Roten Hilfe

 

#Wrangel77 – Solidarität überwiegt Repression

Am 6.April wurde zum Ende der #mietenwahnsinn-Großdemonstration ein Ladengeschäft in der Wrangelstraße77 besetzt und innerhalb weniger Stunden brutal und ohne rechtliche Grundlage von Innensenator Geisel’s Knüppelbande geräumt. Dieser Text richtet sich an alle unsere Mitstreiter*innen, vor allem an diejenigen, die am Wochenende bei der Besetzung der #Wrangel77 dabei waren.

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PM: Polizei rechtfertigt illegale Räumung des Bizim Bakkal durch Falschaussagen

Pressemitteilung vom 08.04.2019

Wir, eine Gruppe von Menschen aus dem Zusammenhang #besetzen, haben am 6.April während der Mietenwahnsinns-Demonstration den leerstehenden Laden (ehemals Bizim Bakkal) in der Wrangelstraße 77 besetzt. Im Laufe des Tages kam es zu einer rechtswidrigen Räumung vonseiten der Polizei, sowie massiver Polizeigewalt gegen die Teilnehmer*innen der Kundgebung vor dem Ladengeschäft. Aufgrund der in den Medien präsenten Falschmeldungen der Berliner Polizei, möchten wir den Vorgang der Ereignisse klarstellen.

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PM: #Mietenwahnsinn: Besetzter Laden Bizim Bakkal ohne Räumungstitel gewaltsam geräumt

Nachdem heute im Rahmen der #Mietenwahnsinn-Demonstration der seit 4 Jahren leerstehende Laden Bizim Bakkal besetzt wurde, räumte die Polizei Berlin ohne gültigen Räumungstitel, ohne Kontakt zum Eigentümer und unter Einsatz massiver Gewalt, sowohl gegen Aktivist*innen, als auch Journalist*innen und parlamentarische Beobachter*innen.

Im vergangenen Jahr haben wir mehrere Häuser, Wohnungen und Ladengeschäfte besetzt, die bis auf eine Wohnung in der Großbeerenstraße alle wieder durch den Senat und die Berliner Polizei geräumt wurden. Wir sehen uns als Teil einer Bewegung, die sich dagegen wehrt, dass Berlin sich zunehmend in eine Stadt der Reichen entwickelt. Eine Stadt, in der soziale Teilhabe und Wohnort vom Einkommen abhängig sind und in der jeder Quadratzentimeter verwertet wird. Die Stadt verliert ihre Freiräume, die Kieze Berlins sind mehr und mehr geprägt durch Tourismus, Konsum und Eigentumsspekulation. Trotz vieler Versprechungen in Sachen Wohnungspolitik, schaut der Senat nur zu oder hilft bei diesem Prozess der Verdrängung sogar aktiv mit.

Gegen Mietenwahnsinn und Verdrängung sind heute 40.000 Menschen im Rahmen einer Demonstration auf die Straße gegangen. Wie haben die Forderungen, denen sich auch Teile des Berliner Senats anschlossen, praktisch umgesetzt und damit angefangen, uns unsere Kieze zurückzuholen. Viele Demonstrant*innen schlossen sich diesem Vorhaben vor Ort in der Wrangelstraße an.

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PM: Leerstehender Laden Bizim Bakkal besetzt

Heute haben wir als Teil von #besetzen , während der #Mietenwahnsinn-

Demonstration den ehemaligen Gemüseladen Bizim Bakkal in der Wrangelstraße 77 besetzt.

Im vergangenen Jahr haben wir mehrere Häuser, Wohnungen und Ladengeschäfte besetzt, die bis auf eine Wohnung in der Großbeerenstraße alle wieder durch den Senat und die Berliner Polizei geräumt wurden. Wir sehen uns als Teil einer Bewegung, die sich dagegen wehrt, dass Berlin sich zunehmend in eine Stadt der Reichen entwickelt. Eine Stadt, in der soziale Teilhabe und Wohnort vom Einkommen abhängig sind und in der jeder Quadratzentimeter verwertet wird. Die Stadt verliert ihre Freiräume, die Kieze Berlins sind mehr und mehr geprägt durch Tourismus, Konsum und Eigentumsspekulation. Trotz vieler Versprechungen in Sachen Wohnungspolitik, schaut der Senat nur zu oder hilft bei diesem Prozess der Verdrängung sogar aktiv mit.

Nach 28 Jahren wurde im Februar 2015 der Mietvertrag gekündigt, so dass die Familie Çalışkan ihre Existenzgrundlage und der Kiez einen Treffpunkt verlor. Im Gebäude sollten Luxuswohnungen entstehen. Auf einschlägigen Immobilienportalen wird der Laden nun für die 6-fache Miete angeboten. Die anschließende Mobilisierung führte zu organisiertem Protest im Kiez und im Juli 2015 zum Rückzug der Kündigung. Die andauernde Unsicherheit des Mietvertrages, der psychische Druck und die gesundheitlichen Beschwerden des Inhabers, Ahmed Çalışkan, veranlassten ihn im März 2016 dazu, den Laden dennoch aufzugeben. Der Laden steht seitdem leer. „PM: Leerstehender Laden Bizim Bakkal besetzt“ weiterlesen