#G17A

BESETZUNG LEERSTEHENDER WOHNUNGEN

in der Großbeerenstraße 17 a (Kreuzberg 61)

Heute haben wir die seit vielen Jahren leerstehenden Wohnungen in der Großbeerenstraße 17a besetzt. Die Leerstandsgeschichte des Hauses ist in der Nachbarschaft schon lange bekannt. Das Haus steht zudem wegen Verstoß gegen die Zweckentfremdungsverordnung seit Jahren im Fokus des Bezirks.

Wir sind eine Hausprojektgruppe, die nach Möglichkeiten für ein Zusammenwohnen nach dem Prinzip gegenseitiger und solidarischer Unterstützung sucht – auch im Alter. Der leerstehende Wohnraum in der Großbeerenstraße bietet diese Möglichkeit. Wir setzen uns dafür ein, dass in dem ebenfalls leerstehenden Gewerberaum im Haus ein nachbarschaftliches soziales Projekt entsteht. Welches Projekt im Viertel gebraucht wird, darüber soll in einer öffentlichen Stadtteilversammlung beraten und entschieden werden.

Wir leben schon lange im Stadtteil (die meisten von uns) und haben vielfältige Erfahrungen mit Verdrängungsprozessen und dem Wegbrechen nachbarschaftlicher Beziehungen gemacht. Auf eine weitere Kommerzialisierung unseres Lebens und soziale Vereinzelung haben wir keine Lust.

Mehrfach haben wir versucht einen Gesprächstermin mit der Eigentümerin des Hauses – die Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mbH – zu bekommen. Nachdem anfänglich auf unsere Schreiben noch geantwortet wurde, wurde der Kontakt zu uns dann abrupt und ohne weitere Begründung abgebrochen.

Die Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mbH ist die größte von 51 katholischen Siedlungsgesellschaften, Gesellschafter sind u.a. die Erzbistümer Köln, Paderborn, Münster und Aachen. Die GmbH besitzt rund 24.300 Wohnungen und rund 2.300 Gewerbeeinheiten. Regionale Tätigkeitsschwerpunkte sind Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Berlin. Für einen hohen Bekanntheitsgrad des Unternehmens in Berlin sorgten 2011 Presseberichte über den Erwerb eines Wohnblocks in Neukölln für ein Wohnprojekt für Roma-Familien.

Den katastrophalen Zuständen auf dem Wohnungsmarkt wollen wir nicht tatenlos zusehen und setzen uns für grundsätzliche Veränderungen ein. Wohnen ist ein menschliches Grundbedürfnis – Wohnraum muss aus der Profitlogik befreit werden!

Seit dem Frühjahr stehen Besetzungen für bezahlbaren Wohnraum, für Nachbarschaftszentren und soziale Räume wieder verstärkt auf der Tagesordnung. Besetzungen sind Protest gegen Immobilienspekulation, gegen die soziale Vereinzelung, Entmietung, Zwangsräumung, Wohnungslosigkeit und Lagerunterbringung.

UNSERE FORDERUNGEN SIND:

Keine Räumung der besetzten Wohnungen, keine Strafanzeigen gegen Besetzer*innen !

Übertragung des leerstehenden Wohnraums an uns !

Schluss mit der sogenannten Berliner Linie !

Unterstützt uns, kommt in die Großbeerenstraße 17a.…#besetzen

Eure Hausprojektgruppe Großbeerenstraße