[PM] Besetzung leerstehender Wohnungen im Friedrichshainer Nordkiez

[Wir haben wieder besetzt!] +++ Besetzung im Weidenweg 63 +++ Unternehmensgruppe Padovicz soll Wohnprojekt „Liebig34“ an Bewohnerinnen übergeben +++ Spekulativer Leerstand in Berlin angeprangert +++

Pressesprecher*in: Maxi Anders
Kontakt Handy: 0157-5999757952
Email: besetzen@riseup.net
weiter führende Informationen unter: besetzen.noblogs.org


Berlin, 29.09.2018

Heute am 29. September 2018 haben queer-feministische Aktivistinnen im Friedrichshainer Nordkiez leerstehende Wohnungen der Unternehmensgruppe Padovicz besetzt. Diese Aktion schließt an #besetzten im Frühjahr diesen Jahres an, die sich der Wohnungspolitik des Senats entgegenstellen. Die Besetzung ist eine Solidaritätsaktion mit dem räumungsbedrohten Wohnprojekt Liebig34.

Queer-feministische Aktivistinnen haben heute am Abend des 29.09.2018 mehrere seit Jahren leerstehende Wohnungen im Weidenweg 63 in Berlin Friedrichshain besetzt. Sie fordern die Übergabe der Liebig 34 an ihre Bewohnerinnen. Das heute besetzte Haus gehört wie die Liebig34 der Unternehmensgruppe Padovicz. „Spekulativen Leerstand während zeitgleich ein paar Straßen weiter ein Wohnprojekt räumungsbedroht ist akzeptieren wir nicht. Die Besetzung ist eine Solidaritätsbekundung an das queerfeministische Hausprojekt und zeigt unseren Widerstand gegen die alltägliche Praxis der Verdrängung.“ so Maxi Anders, Presseprecherin der Aktivistinnen. Die Unternehmensgruppe Padovicz und auch andere Unternehmensgruppen wie CG, Deutsche Wohnen oder Akelius stehen für eine besonders brutale Form von Verdrängung.

Die Liebig34 wurde 1990 besetzt, ein Jahr später legalisiert und 2008 vom grün regierten Bezirk an die Unternehmensgruppe Padovicz verkauft. Maxi A: „Derzeit verweigert sich Padovicz jeglicher Gespräche und hat bereits Pläne zur Entmietung und Luxussanierung geäußert. Das zwingt uns zu handeln.“ Das Hausprojekt in der Liebigstraße bietet Wohn- und Schutzraum für Menschen mit verschiedensten Hintergründen und Genderidentitäten, die kollektiv und selbstverwaltet ihren Alltag gestalten. Sie bietet so eine Antwort auf die besonderen Bedürfnisse von Frauen, Lesben, Trans und Interpersonen (FLTI) auf dem Wohnungsmarkt. Schutzräume wie dieser sind Notwendig, da aktuell 9 von 10 wohnungslosen Frauen, Lesben, Trans und Interpersonen in ihrem Alltag sexualisierte Gewalt erfahren. Alleinerziehende, Geflüchtete und körperlich eingeschränkte Menschen sind oft besonders von Wohnungsnot betroffen. Maxi A.: „Wir nehmen heute die Forderung „Die Häusere denen die sie brauchen“ selbst in die Hand. Wir besetzen für bezahlbaren Wohnraum, selbstverwaltete, queer-feministische Projekte und Schutzräume.“